von Ralph

Die 6 Schritte zur Problemlösung (frei nach Thomas Gordon)

Stress, aber vor allem Disstress, entsteht vor allem durch Lebenssituation, die wir als unangenehm empfinden und bei denen wir keinen Weg sehen diese zu vermeiden bzw. keine Lösung haben diese zu bewältigen (wie Stress entsteht und welche Folgen Stress hat, habe ich hier (LINK) zusammengefasst). 

Um Disstress zu vermeiden würde es uns also offensichtlich helfen eine entsprechende Lösung zu finden. Wenn wir gestresst sind, fällt es uns jedoch schwer klar und nüchtern über ein Problem nachzudenken. Um Ordnung in unser (gedankliches) Chaos zu bringen, kann es helfen einem Muster zur Problemlösung zu folgen und dieses Schritt für Schritt abzuarbeiten.

Die unten stehenden Schritte wurden eigentlich für die Konfliktlösung entwickelt. Ich finde aber sie lassen sich sehr gut ganz allgemein auf die Lösung von vielen Problemen anwenden.

Die 6 Schritte zur Problemlösung nach Thomas Gordon sind eine strukturierte Methode, die dazu dient, Probleme zu lösen oder Entscheidungen zu treffen. Hier sind die 6 Schritte im Einzelnen:

  1. Beschreibe das Problem: Zunächst solltest du das Problem möglichst genau und objektiv beschreiben. Das ganze möglichst ohne Emotionen oder Gedanken daran, wer oder was Schuld an dem Problem hat. Einfach nur den Sachverhalt.

  2. Kläre Gefühle: In diesem Schritt geht es darum, die Gefühle, die das Problem auslöst, aufzuschreiben und darüber nachzudenken. Bewerte die Intensität deiner Gefühle auf einer Skala von 1 bis 10. Sei ehrlich zu Dir selbst, keiner schaut zu! 

  3. Suche nach Lösungen: In diesem Schritt solltest Du Dir alle möglichen Lösungen für das Problem aufschreiben. Sei radikal. Egal wie unrealistisch, alles kommt hier hinein. Du kaufst die Firma und feuerst Deinen Chef? Rein, in den Lösungstopf! Bei diesem Schritt hilft Dir natürlich kreatives Schaffen sehr, denn Kreativität unterstützt Dich Situationen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zu betrachten und erleichtert es Dir neue und innovative Lösungen zu finden. Vielleicht inspiriert Dich aber dieser Schritt auch nur zu Deinem nächsten Werk und Du baust dadurch Stress ab; selbst, wenn es keine Lösung gibt: win-win!

  4. Wähle eine Lösung: Nachdem Du alle Ideen aufgeschrieben hast, bewerte diese für Dich und wähle eine aus, die Du umsetzen möchtest. Im ursprünglichen Modell zur Konfliktlösung ist dieser Schritt kooperativ und es kann durchaus hilfreich sein Deine Lösungen mit einer vertrauten Person zu besprechen.

  5. Überprüfe die Lösung: Nachdem Du eine Lösung ausgewählt hast, bedenke, ob sie für alle Beteiligten akzeptabel ist. Das kann nur für Dich selbst gelten, wenn niemand betroffen ist. Wenn jemand betroffen ist, überlege, ob die Lösung für diese Person akzeptabel ist und ob sie wirklich zu einer Verbesserung der Situation beiträgt.

  6. Setze die Lösung um: In diesem letzten Schritt geht es darum, die gewählte Lösung umzusetzen. Wenn möglich, dann sofort, auch wenn es unangenehm ist. Nur so bewältigst Du die Situation.

Thomas Gordon

Thomas Gordon war ein US-amerikanischer Psychologe und Autor, der vor allem durch seine Arbeiten zur konstruktiven Kommunikation und zur Förderung von kooperativen Beziehungen bekannt wurde.

Gordon wurde 1922 in New York City geboren und studierte Psychologie an der Columbia University. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete er als Schulpsychologe und entwickelte bald ein Interesse an der Verbesserung von Kommunikation und Beziehungen in Schulen und Familien.

In den 1960er Jahren gründete Gordon das „Parent Effectiveness Training“ (PET), ein Programm zur Förderung von konstruktiver Kommunikation und kooperativer Beziehungen in Familien. Das PET wurde zu einem weit verbreiteten und erfolgreichen Programm und wurde in vielen Ländern angeboten.

Gordon veröffentlichte zahlreiche Bücher zum Thema Kommunikation und Beziehungen, darunter „Parent Effectiveness Training“ (1970), „Teacher Effectiveness Training“ (1973) und „Leadership Effectiveness Training“ (1977).

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