von Wesna

5 Gedanken zum Überwinden von Perfektionismus

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, dass mir sehr am Herzen liegt, hat es mich doch selbst schon oft an den Rand des Wahnsinns getrieben: Das Überwinden des Strebens nach Perfektion.

Wenn Du das Wort „perfekt“ hörst, woran denkst Du? Wann ist etwas, das Du tust, in Deinen Augen perfekt? Wie wirken sich diese Gedanken auf Dein kreatives Tun aus? Hattest Du schonmal Probleme mit einer Sache zu beginnen, weil Du dachtest, Du seist nicht gut, besser gesagt perfekt genug?

Ich kenne das nur zu gut! Wenn ich Produkte entwerfe, versuche ich Dinge auf eine bestimmte Art und Weise zu gestalten, einer bewährten Herangehensweise zu folgen damit es am Ende klasse (perfekt) wird. Etwas professionell oder als Freizeitvergnügen zu machen ist allerdings auch ein großer Unterschied. Die Einstellung, die Barriere im Kopf ist allerdings immer die Selbe.

Gerade wenn es um Lebensfreude durch Kreativität geht, habe ich eine Handvoll Gedanken für Dich zusammengefasst, von denen ich hoffe, dass sie Dir helfen, loszulassen und dass Du dadurch Deine kreative Praxis etwas mehr genießen kannst. Wenn Deine freie Zeit kostbar ist, verbringe sie mit Lebensfreude statt Perfektionismus. Es schadet nicht, einen Rahmenplan zu haben, aber die Erlaubnis, davon abzuweichen musst Du Dir selber geben. Mit diesen 5 Gedanken könnte es Dir gelingen:

Malutensilien
Malutensilien

1. Kunst ist subjektiv

Alles was je geschaffen wurde, sei es ein klassisches Gemälde, ein Autodesign oder eine Hasen-Stickdatei fand seine Anhänger und ebenso traf es auf Kritiker. Das war immer so und wird auch immer so bleiben. Wenn Du Dir dessen gewahr wirst, dass Dein Werk, was es auch sei, niemals ALLEN gefallen wird, hast Du Dich schon einen riesigen Schritt vom Perfektionismus entfernt. Es gibt keinen allumfassenden Zustand eines Werkes der perfekt ist.

„Du willst glücklich sein? dann höre auf, perfekt sein zu wollen!“ – Brené Brown

2. Verabschiede Dich vom „wenn- dann“ Denken!

Wenn Du nur besser Blumen malen könntest, dann wäre es einfacher ein tolles Bild zu malen. Wenn Du nur mehr Platz hättest, dann könntest Du größere Werke schaffen, die mehr her geben! Wenn Du den Kurs XY noch machen würdest, dann… So brauchst Du natürlich gar nicht erst anfangen… Es gibt zahlreiche „wenn- dann“ Szenarien und sie helfen alle nicht weiter! Es wird immer Dinge geben, die Dir einfach nicht liegen.

Du kannst nur drei Brocken Französisch? Dann sprich diese drei Brocken! Du kannst nicht besonders gut Gesichter malen? Na und? Male sie trotzdem! Es geht im kreativen Tun immer um den Prozess. Fokussiere Dich nicht auf Perfektion, denn niemand wird sie je erreichen. Das machen nur Maschinen. Wir sind alle lebendige Wesen, die sich im Lauf des Lebens weiterentwickeln. Lass es raus, Du lernst auf Deinem Weg!

„Perfektion ist Lähmung!“ – Winston Churchill

3. Benutze Techniken, die automatisch Perfektion verhindern!

Perfektionismus möchte die Kontrolle behalten. Das liegt in seiner Natur. Was aber, wenn wir ihm den Nährboden entziehen und ihn einfach überlisten? Wie das geht? Versuche mal ein Bild mit Deiner nicht dominanten Hand zu malen! Ich male manchmal mit der linken Hand, damit die Linien oder Flächen von dem, was ich mit der rechten malen würde, abweichen. Oder benutze doch mal einen langen Zweig, der wackelig die Farbe auf die Leinwand kritzelt, statt einem Pinsel.

Mache es wie Pollock und klatsche die Farbe ruckartig aufs Blatt. Spiele damit! Lasse den Zufall zu. Male mit verbundenen Augen, Deinen Fingern, tanze dabei! Alles nur nicht das, was Du normalerweise tun würdest, wird Dir helfen, Perfektion zu umgehen.

4. Benutze ein Messy Journal

Ein Messy (englisch für unordentlich) Journal oder Skizzenbuch ist ein wunderbares Tool bewusst unordentlich und damit nicht perfekt sein zu dürfen! Seine Funktion ist, Dir einen Raum zu geben, in dem Du machen kannst, wonach Dir ist, ohne Ziel, nur für Dich, zum experimentieren und üben und ausprobieren, was Dir in den Sinn kommt. Alles ist erlaubt! Es ist Dein ganz eigenes kreatives Arbeitsbuch. Du kannst darin Dein eigenes kleines Gruselkabinett erschaffen, ein hässliches Werk nach dem anderen kreieren und es ganz wunderbar finden! Es ermöglicht Dir, Deinen kreativen Flow zu erleben!

„Die Ordnung ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Phantasie.“

Paul Claudel

5. Erinnere Dich daran, was Du FÜHLST, wenn Du kreativ bist!

Unsere Gedanken erzeugen unsere Gefühle, denken wir ständig darüber nach, was alles schief gehen könnte, was wir alles (noch) nicht können usw. kommt das entsprechende Gefühl hinterher. So funktionieren wir nun mal. Wir können aber als denkende Wesen unsere negativen Gedanken in positive umwandeln. Es bedarf der Übung und Wiederholung. Affirmationen können Dir helfen, Deiner Einstellung eine positive Richtung zu geben (nicht vergessen, wir reden nicht von perfekt sein!). Zahlreiche Bücher wurden zum Thema geschrieben. Ich kann Dir zwei empfehlen: Eckhart Tolles Buch „JETZT! Die Kraft der Gegenwart“ und Louise L. Hay „Du kannst es!“.

 

Arbeitsplatz mit leerem Blatt und Farbkasten

Halte Dich an dem positiven Gedanken, dass Du schöpferisch bist fest und mach einfach weiter. Lebensreude ist ein Gefühl, das aus Dankbarkeit, Bescheidenheit und Selbstliebe entsteht, niemals aber aus Perfektionswahn!

 

Ich hoffe, Du konntest etwas positives für Dich und Deine Kreativität aus diesem Artikel mitnehmen, möge er Dir nützlich sein!

 

Liebe Grüße aus dem Atelier,

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